Ach, heute passierte das was man sich als Mutter nicht wünscht. Obwohl ich ja genau wusste, dass dies irgendwann mal eintreffen würde. Oder jedenfalls die Chancen sind gross, denn gibt es überhaupt eine Person welche nicht eine Schramme an der Stirn hat? Hhmm muss nachdenken, Reto hat eine, von einer Eisenstange vom Cousin, ich habe eine, von Romeo als wir in der Schule Baseball spielten und man ausdrücklich sagte, „steht nicht hinter den Schlagmann“. Ich stand hinter ihm, er schleuderte die Keule nach hinten und logischerweise mir an den Kopf. Nähen…..
und immer noch sichtbar, dann hat Simon eine, der Rolf von einem Fahrradsturz, die Susanna vom Glatteis…….
Und nun darf sich John auch dazu gesellen. John hat auch eine Schramme. Gerade als wir auf dem Weg ins Bett waren, die Kids hundemüde und ich überglücklich weil ich einen frühen Feierabend vor Augen sah. John läuft zur Treppe, stolpert und landet mit der Stirn voll im Marmoreck. Ich lauf hin, wende sein Gesicht zu mir mit der Hoffnung nur einen blauen Fleck zu sehen. Nein, Blut strömt raus…überall….ähmmm uuu aaaaa…und jetzt??? Ich probiere John zu beruhigen. Ja toll, wie soll das gehn wenn es mir selbst schon speiübel ist und ich keinen Plan habe was ich tun soll???
Ich springe hoch, springe runter, weiss nicht wohin ich ihn platzieren soll. Es blutet ja so stark, will es genau anschauen, aber weiss nicht wohin legen, weil sonst alles voll Blut ist. Dann 1.Hilfe Schublade in meinem Hirn aktivieren, klappt irgendwie nicht..was muss ich jetzt tun…kühlen?? hochlagern, flach…??? Tüechli oder Papier..rauflegen?? andrücken…oder Blut laufen lassen um die Wunde zu reinigen? Wie kriege ich John ruhig??
Vor lauter rumspringen kniet in der Zwischenzeit Anna ruhig zu John und erzählt ihm was. Er hört ihr gespannt zu. Wow, toll….. danke Anna.
Ok Wunde konnte ich anschauen, hhmm ist nicht so wahnsinnig und trotzdem ein rechter Schnitt und tief. Besser dem Arzt zeigen. Aber wie? Soll ich ein Taxi rufen? Den Notdienst? Oder jemanden den ich kenne wo uns abholt? Ja ich entscheide mich dafür. Die erste Person nimmt nicht ab, die Zeite nimmt ab, „aahh hola naho, how are you?“, nicht gut ruf ich rein, bitte hast du Zeit, bist du in der Nähe, kannst du uns zur Notambulanz bringen? Supi Hilfe kommt. Rose in Babyschale, John und Anna wieder anziehen, 20 Minuten später sind wir in dieser Abfertigungshalle.
Mit Fernseher versteht sich. Nur eine Person ist noch vor uns, wir hätten Glück, heisst es. Der Finnländer vor uns hat ähnliches Problem wie John, nur wahrscheinlicher eher von einer Schlägerei in Antrunkenheit. Dann kommt eine Frau rein, sie jammert sie könne fast nicht mehr laufen. Sie jammert durchs ganze hindurch. Sehen konnte man nichts. John spielt mittlerweile mit seinen Autos. Springt überall umher. Die Frau wird schlussendlich noch vorgenommen. Ggrrrr…jaja jammern muss man.
Ok dann kommen wir dran. Eine Frau holt uns. Toll denke ich noch, die ist sicher lieb und zärtlich. Daneben, Nadja, völlig daneben. Sie war ein voller Rüppel. John tut mir jetzt noch leid, nichts mit mal hinsetzen und in Ruhe anschauen etc. Nein, ich soll ihn hinlegen dann beginnt sie zu reinigen, also gröber ging nicht. Ich nahm ihn wieder weg und sagte so nicht. Will doch nicht, dass die Kids einen Schock fürs Leben erhalten was Ärzte betrifft.
Keine der beiden Weiber, welche die einte Schwester, die andere Ärztin war, grinste mal, oder nahm uns die Nervosität. Nein, ich war sogar zu Beginn total ruhig, ich wusste ja eigentlich was kommt. Das wird schon. Aber diese Frauen, nein ich wurde von Minute zu Minute nervöser und unsicherer. Ich fühlte mich absolut nicht wohl. Am liebsten nur noch raus.
Dann fragten sie mich was ich möchte, kleben oder nähen? Es wären nur 2 Stiche. Ja klaro, unter lieben, normalen Umständen hätte ich mich fürs nähen entschieden. Aber hier? Nein, dass kann ich jetzt echt nicht Verantworten. Wem könnte ich denn noch Fragen??? Blöder Mist, was soll ich nur tun? Die machen mir ein total schlechtes Gewissen weil ich eher zum kleben neigte. Ich glaube sie wurden irgendwie noch böse, jedenfalls kamen sie mir so rüber. Richtig wütend und verbissen war die. Nein, ich bleib dabei, kleben.
Die Schramme ist ja schon da, weg geht sie nicht mehr und sie ist nicht in der Mitte der Stirn sonder eher oben beim Haaransatz. Also das wird schon. Muss mich erneut durchsetzen, ja bitte kleben. Damit wir dies hinter uns bringen. Denn John ist nicht mehr zu beruhigen, Anna kümmert sich rührend um Rose, während wir zu dritt John halten müssen.
Ok, erledigt. Hässig sagte sie mir, „10 Tage darf er nicht dran kommen“. Das hat sie jetzt sicher extra gesagt, 10 Tage, unmöglich für ein Kleinkind. Nicht mal einen Verband legt sie um, damit die Wunde wenigstens für die Nacht etwas geschützter ist. Nein nur die Strips und ein kleines Pflaster. (habe mir nun schon solche bestellt, damit ich auch zu Hause habe, gelernt von den Frauen im Forum)
Fertig, nur noch im Büro vorbei, dort teilte man uns erneut mit, dass nähen besser wäre. Ja, herrgottnomol…klar das denke ich auch, aber nicht bei denen.
Wir gehen heim. Ich beruhige mich. Die Kids spielen. Spreche mit Simon, was soll ich tun, habe ja noch die Möglichkeit woanders hinzugehen. Innerhalb von 4 bis 5 Stunden kann man noch nähen. Dann gehts los mit googeln. Bin ja sicher die Millionste Mutter wo dies durchmacht, also wird sicher in Foren darüber gesprochen. Genau, ich werde fündig. Innerhalb von 1,5 Stunden fühle ich mich voll informiert. 100 verschiedene Ansichten, schöne Wunden mit nähen oder auch ohne nähen, also es gibt keine 100%ige Lösung.
Somit lass ichs, das kommt gut so. Arbeite weiter mit Kügeli und Schüssler Salz, danach mit unserem Kokosöl. Nun bin ich gespannt was wir in 10 Tagen erwarten dürfen.
Zudem habe ich bereits eine gute Adresse rausgeschrieben wo ich beim nächsten mal hingehen werde.
John hat alles schon wieder vergessen, er sicht auch härzig aus. Trotzdem, klettert er schon wieder an einem Gitter hoch…..muss jetzt echt nicht sein….