Noch ein feines Zmörgali dann geht es ab nach Sevilla. Auf diesen Besuch freute ich mich schon lange. Ich liebe es Produktionen anzuschauen. Und heute habe ich einen Termin mit dem Inhaber von “Hacienda Chambergo” einem grossen Hersteller von kalt gepresstem Olivenöl. 300’000 Liter pro Jahr, 22’000 eigene Olivenbäume. Natürlich läuft um diese Jahreszeit nicht viel was die Ernte etc. betrifft. Diese ist jeweils von ca. November bis Januar. In dieser Zeit Zeit werden die Oliven mit einem Schüttelapparat geernet. Bäumchen schüttel und rüttel dich und gib uns die feinen, reifen Oliven.
Der Boden um die Bäume ist sauber, kein Unkraut wächst. Alles Bio! Das ist eine Menge Arbeit aber der Konsument kann sich dann auch besser vorstellen woher die Preise kommen. Eine Familie wohnt in den Hainen. Sie arbeiten sich täglich durchs Feld um das Unkraut zu zupfen. Es wäre doch der Wahnsinn, wenn das überschüssige Unkraut die kostbaren Wassertropfen in der dürren Sommerzeit auch noch zu sich nehmen würden. Also raus, damit der Baum gute Nahrung bekommt. Denn bis der Baum die ersten Früchte trägt dauert es ein paar Jahre.
Die Produktion ähnelt der Weinherstellung aber auch unserer Kokosölherstellung. Es wird gewaschen, gemahlen und zentrifugiert. Danach in einen riesigen Chromstahltank gebracht. Der Sauerstoff kommt weg damit es dem Olivenöl nicht schadet und ab Februar beginnt das Abfüllen. Die Preise, die Sache mit der Verpackung, die Wiederverkäufer etc. all das ist mir gut bekannt und es bringt mich zu einem Lächeln wenn ich sehe, dass auch grosse Hersteller mit gleichen Problemchen sich herumschlagen müssen. Das gehört sich wohl einfach so. Das man nie recht weiss welche Verpackungsgrösse gefragt ist, soll man mit den Billiganbietern mithalten, welche Zertifizierung braucht es nun wieder? All diese Fragen sind nicht immer einfach.