Wenn man alleine einen Feldweg entlang geht, fällt Achsamkeit leicht. Wenn wir einen Freund zur Seite haben, der auch nicht spricht, sondern ebenfalls auf seinen Atem achtet, können wir ohne Schwierigkeiten unsere Achtsamkeit aufrechterhalten. Wenn der Freund neben uns jedoch anfängt zu reden , wird es ein wenig schwieriger.
Wenn ihr jetzt im Geist denkt; „Oh, wenn doch dieser Mensch nur aufhören würde zu reden, damit ich mich konzentrieren kann“, dann habt ihr eure Achtsamkeit schon verloren. Wenn ihr aber denkt: “ Wenn er reden möchte, werde ich ihm antworten, aber weiterhin achtsam sein, mir dessen bewusst, dass wir zusammen auf diesem Weg gehen un dessen, worüber wir sprechen. So kann ich gleichzeitig auf meinen Atem achten“.
Wenn ihr solche Gedanken wecken könnt, fahrt ihr mit eurer Achtsamkeit fort. Unter solchen Umständen zu üben ist schwieriger als allein, wenn ihr aber mit der Übung fortfahrt, werdet ihr die Fähigkeit zu weit grösserer Konzentration entwickeln. In einem vietnamesischen Volkdslied lautet eine Zeile: „Am schwersten ist die Übung zu Hause, dann in der Menge und dann in der Pagode“. Nur in einer aktiven und anstrengenden Situation wird Achsamkeit zu einer echten Herausforderung.
Thich Nhat Hanh
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